Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IX. Das Troizkij-Kloster und weiter südwärts
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158 Neuntes Kapitel.
Die jiingere Frau mar ziemlich dunkel, entweder infolge ihrer
Hautfarbe oder weil sic sich nicht wusch. Ihr Gesicht war kurz und
breit mit bretten Backen und hatte einen treuherzigen, ansprechen
den Ausdruck. Eie trug einen grimen langen Kaftan,- ihre Kinder
waren ebenfalls grim angezogen: alle Kleider schienen vom selben
Stoff zu sein. Als wir uns nciherten, lies sic schnell zu ihrem
Jelt, das etwas weiter hinten lag, und blieb auch nicht stehen, als
wir sic cmredeten, entweder weil sic vor uns Angst hatte oder aus
sonst einem Grunde. Sic muhte geholt werden, und Loris-Melilow
schenlte ihr eines der Halsbander Lieds aus grimen Glasperlen.
Lied hatte eine Menge derartiger Schmucksachen fiir die Ein
geborenen gelauft und uns mitgegeben, damit wir mit ihnen Eindruck
machen konnten. Sic blieb mit dem Halsband in der Hand stehen
und fragte nur, was sic denn damit solle. Loris-Melilow erllcirte
ihr. dah man es sich um den Hals binde. Mir haben nie erfahren,
ob sic sich etwas darcms machte: aber jedenfalls wurde sic jetzt will
fghriger, und wir konnten einige photographische Aufncchmen der
Frauen, der Kinder und des lriivpelhaften Mannes machen.
Aus einem entfernteren Jette kam noch eine vierte Frau mit
einem Kinde hercm. Wir baten sic stehenzubleiben, damit auch ste
mit auf das Bild komme: aber schnell verschwcmd sic mit dem Kinde
wieder ins Jett, und all unser Rusen mar vergeblich. Nach einer
Weile erschien sic Wieder, mit zerlumpten russischen Kleidungsstucken
aufgetatelt, ein Schnuvftuch um den Kopf gebunden. Jetzt mar
sic berett, sich photogravhieren zu lassen: aber mir hatten sic lieder
so gehabt, mie sie vorher ausscch. Es zeigte sich auch ein Mterer
Mann, der ein Tuch in der iiblichen Weise um den Kopf gebun
den hatte. Sein Gesicht mar langer und schmaler als das des
Mannes, den wir zuerst gesehen hatten: aber auch er sah ziemlich
hinfcillig aus. luletzt erschien noch ein kraftig gebauter alterer
Mann mit lraftvollen Gesichtsziigen, worin mehr Nafse zu sein
schien: mit ihm lam noch eine Frau. Er erzahlte uns, er sei blind.
Das mcinnliche Geschlecht ist hier offenbar ein wenig defekt.
Allem Anschein nach gab es unter diesen Menschen hauptsåch
lich zwei Gesichtstypen: ein turzes, brettes Gesicht, den ausgespro
chenen Kurzschadeltypus, und kraftig entwictelte Kinnbacken: diese
zeigten sich am ausgeprcigtesten an der jungen duntlen Frau, aber
auch an dem erften kruppelhaften Manne und an dem zuletzt ge-
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