- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
229

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Die Kolonisation und Entwicklung Sibiriens. 229
ums Dasein in der eisten Zeit nach der Niederlassung der Ansiedler
ist hcirter geworden. Die grohe Einwanderungswelle nach Sibirien,
die 1908 ihren Hohepunlt erreichte, konnte sich auf dieser Hohe
nicht dauernd halten: zum Teil war sic, wie enocihnt. nur durch den
langen Stillstand wahrend des Krieges und der Revolution her
vorgerufen: dazu kam die Aufmunterung und Unterstiitzung durch
die Regierung. Der Strom der Ansiedler war groher, als man
aufzunehmen vorbereitet war, daher muhte ein Ruckschlag erfolgen.
Im Jahre 1911 war bei 226000 Einwanderern die Zahl nicht viel
groher als in der Zeit von 1898 bis 1900, als sic sich jahrlich
aus 203000 bis 223000 Menschen belief: in den beiden letzten
lahren ist fie aber, wie wir sehen, wieder gleichmcihig gestiegen.
Wie man leicht verstehen wird, ist der Entwicklung Sibiriens
die weite Entfernung der Regierung nicht zum Heil gewesen. Nach
dem russischen System lausen die weitlciufigen Feiden der ganzen
Venvaltung in Petersburg zusammen, und die grohe Entfernung
von den verschiedenen Teilen Sibiriens machle eine richtige Abersicht
iiber die dortigen Verhaltnisse und die dringendsten Vediirfnisse
unmoglich, besonders, weil es nur Lcmdstrahen und Flusse als Ver
tehrsmittel gab. Schon allem die Postbeforderung hin und her
dauerte Monate, sogar jetzt geht sic nicht schnell. Es mag auch
mit grohen Schwierigleiten verlniipft sein, eine so weitlciufige Kolo
nisalion in einem so cmsgedehnten Land zu leiten und zu regulieren,
besonders, wenn es von Petersburg aus geschehen soll, das so weit
von den Vegenden entfernt ist, in denen Ansiedlung und Urbar
machung erfolgen.
Man mochte cmnehmen, dah eine lokale Venvaltung am er
folgreichsten das Gedeihen und die Entwicklung der einzelnen Lan
desteile zu fordern imstcmde sei. Nun haben aber wohl die sibirischen
Stadie kommunale Selbstverwattung, aber nicht auch die Lcmd
distrilte: diese stehen direlt unter der Regierung.
Infolgedessen machen sich in Ruhlcmds sibirischer Politik zwei
Richtungen gettend. Die Anhcmger der einen Richtung — und das
ist die Mehrzahl der Einwohner Sibiriens — halten es zum Ge
deihen des Landes fiir unbedingt notwendig, auch den Landdiftrilten
eine Kommunalverwallung, ein Semftwo, zu geben: sic wollen alle
Fragen, welche die taglichen Lebensinteressen der Gemeinden be
treffen, selbst entscheiden und ihre eigenen Kommunalfteuern erheben,

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