Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XVI. Russland im Osten. Die gelbe Frage
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280 Sechzehntes Kapitel.
Weltpolitil zu enthalten. China ist aus seiner friiheren, fast ganz
indifferenten Passivitat herausgetreten, um eine aktivere Staats
macht zu werden, die in lutunft sicher eine zielbewuhtere Politik
gegen die Europcier verfolgen wird. Tritt das ein, und sollte sich
China, wie Japan und vielleicht im Einverstcindnis mit ihm, ernstlich
der europciischen Kriegfiihrung bedienen, um seiner Politik Nach
druck zu geben, dann wird dem Reich des Himmels mit seinen vielen
hundert Millionen tiichtiger Einwohner keine europciische Macht,
auch Ruhland nicht, leicht widerftehen konnen.
In Oftasien sind grohe Veranderungen vorgegangen, seitdem
es Ruhland vor etwa funfzig lahren gliickte, seine Ostprooinzen,
das ganze Amurgebiet und die Ussuriprovinz bis an die Grenzen
Koreas, ohne Schwertstreich, nur durch diplomatische Verhandlungen
zu erwerben. Da einige Matrosen die russische Flagge an der Amur
miindung gehiht hatten, konnte Jar Nikolcms I. die Einverleibung
dieses Landes in sein Reich mit den Worten aufrechterhalten: „Wo
die russische Flagge einmal geweht hat, da wird sie auch nie wieder
gestrichen werden." Und der neuen Flottenstcttion, dem Stiitzpunlt
der russischen Macht im Osten, konnte bei ihrer Anlage befohlen
werden: ..Veherrsche den Osten" ( Wladi Wostol"). Nach 1905
aber muhte Ruhlands Politik am Stillen Ozean von der Offensive
zur Defensive iibergehen. Es muhte sich aus der siidlichen Man
dschurei zuruckziehen. und statt sich unaufhaltsam cmszubreiten, hat
es seine ganze Kraft auf die Starlung seiner Macht innerhalb seiner
jetzigen Grenzen verwenden miisfen.
Wie ein ruffischer Stacttsmcmn dieses Problem cmfieht, hat der
ruffische Minister des Auswcirtigen Iswolfli deutlich in der Rede
ausgedruckt, die er am 11. Mcirz 1908 vor der Duma gehalten hat.
Er betont dann, dah Ruhland beim Frieden in Portsmouth ..nichts
eingebiiht. was fem gefchichtliches Erbe gewefen, fondern nur das
zuruckgegeben hat, was in Wirllichleit lcingst Japan gehorte, wie
Siid-Sachalin, oder was die Frucht von Unternehmungen mar, die
nicht den tcttfachlichen Kraften Ruhlands entsprachen, mie die Aus
dehnung des larenreichs nach dem sudlichen Teil der Mcmdfchurei
und der Halbinsel Kman-tung. Noch immer ist der Heldenmut des
ruffifchen Soldaten unangetaftet und Ruhlands Einheit unerfchuttert
geblieben." Von jetzt an, heiht es meiter, merde fich Ruhland be
sonders klar bemuht sein, dah die Grenzen seiner Vesitzungen in Asien
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