- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
332

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XVIII. Nach Transbaikalien

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Achtzehntes Kapitel.
332
gelegt. Sie ist 36 Jahre alt, hat in einem Jahr ihren Gåtten
und vier Kinder verloren und ift der Abstammung nach eine halde
Tatarin.
15. Oktober. Wourtzel ist mit seiner Arbeit noch nicht fertig
und hat allerlei mit Ingenieur Tregubow zu besvrechen, dem
Oberingenieur der dritten Abteilung, die wir bald hinter uns haben.
Wir mussen deswegen heute noch hierbleiben. Inzwischen machten
wir andern einen Ausflug nach einer einige Kilometer von der
Station entfernten Quelle, die der Stadt Taldcm das Wasser liefern
soll. Die Wasserfrage ist bei einer Eisenbcchn selbstverstandlich sehr
wichtig: es soll nicht nur zum Trinken dienen, sondern hauptsåchlich
zum Fiillen der Lolomotivkessel, die in beftimmten Iwischenrciumen
Wasser berett finden mussen. Aber hier, wo der Grund bestandig
gefroren ist, Wasser zu finden, ist nicht leicht. Man hatte an
mehreren Stetten gebohrt, ohne auf Wasser zu ftohen: dann aber
tras man diese Quelle im Walde, ein groher Fund. Im Winter
bildet sich iiber einer solchen Quelle ein gcmzer Eisberg.- hier wurde
sie mit einsm Holzhaus iiberbaut, das gehsizt werosn soll, um ein
Gefrieren des Wassers zu verhindern, und das auch einen Vehalter
zum Sammeln des Wassers enthallen wird. Die Temperatur der
Quelle betrcigt Sommer und Winter hindurch ungefahr einen Grad
iiber Null: sie liefert im Tag 300 Kubilmeter Wasser. Von der
Quelle soll eine Rohrenleitung nach der Station gelegt merden,
und man glaubt, sie trotz des gefrorenen Bodens durch Torf und
Erde vor dem Einfrieren schiitzen zu konnen. Der Ingenieur ist der
Ansicht, dah das Wasser, menn es nur immer in Vemegung bleibt,
gar nicht dazu kommt, sich bis zum Gefrieren abzukuhlen, auch wenn
es nicht erwcirmt wird. Mir scheint dies jedoch ein etwas gewagtes
Unternehmen. Aus welcher Tiefe das Wasser stammt, ist mir noch
ein Rcttsel. Der Ingenieur meint, es komme aus einer ungefahr
5 Kilometer entfernten Gegend. Es mag wohl hoheren Regionen
in der Ncihe entftammen und Sommerwasser sein, das sich mit seiner
Warme in der Erde cmsammelt, wo es nicht dazu kommt, sich im Lauf
des Winters bis zum Gefrierpuntt abzukuhlen: aber merkwiirdig ist
es doch, denn sonst friert hier ja das meifte Wasser. Flusse wie
Siimpfe, im Winter bis auf den Grund zu. Um die Quelle herum
wurden drei Vohrungen vorgenommen, um ihre Ausdehnung und
Mcichtigleit festzustellen. Die Vohrungen gingen ziemlich ties in den

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:43:07 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/sibirzuk/0432.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free