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bedacht, noch reicher zu werden, was nur der altbekannten
Linie eines jeden ungestörten Emporsteigens entspricht.
Von der Eisenbahnstation Vöröstorony, die dicht
an der Grenze liegt, überqueren wir zu Fuß auf einer
Holzbrücke den Altfluß, um den äußersten Posten der
Grenzpolizei im Rotenturmpaß zu besuchen. Die Grenze
schiebt sich hier, dem Flußlauf folgend, etwa einen Kilo-
meter vor, so daß wir die rumänische Eisenbahn-
station bei Vöröstorony jenseits des Flusses im Rücken
haben. Wir sehen ihre Posten und Beamten drüben auf-
und abgehen, aber niemand grüßt hinüber. Vor gar
nicht so langer Zeit gestaltete sich der Verkehr zwischen den
ungarischen und rumänischen Grenzbehörden in an-
genehmster Weise. Man besuchte einander, plauderte,
trank auf die gegenseitige Gesundheit und erwies einan-
der verschiedene kleine Gefälligkeiten, so wie es die Sitte
an allen Grenzen der Welt vorschreibt. In der letzten
Zeit hat sich in diesem angenehmen Verkehr eine Ände-
rung vollzogen. Die Herren drüben wurden allmählich
kühler und zurückhaltender und zogen sich schließlich ganz
von ihren alten guten diesseitigen Freunden zurück: Was
ist denn los? fragte man sich. Was haben wir ihnen ge-
tan? Der Fall war unerklärlich und ist es noch heute.
Es blieb nichts anderes übrig, als die Schuld auf die
bösen Frauen der jenseitigen zu schieben, so wie es immer
üblich ist, und vielleicht nicht mit Unrecht, wenn Männer
ohne persönliche Auseinandersetzungen sich entzweien.
Es kam jedoch vor, daß der eine oder der andere von den
jenseitigen sich an die guten Beziehungen der alten Zei-
ten erinnerte und ein freundliches Wort von sich gab.
M a d e l u n g , A u s U n g a r n u n d G a l i z i e n 9
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