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— 159 —
flußte unwillkürlich die Unterhaltung und die Stimmung
bei meinen Besuchen bei den obersten Behörden in den
Grenzkomitaten, denn auch sie machten sich im stillen
ihre Gedanken über die nächste Zukunft. Von ihren
Pflichten abgesehen, hatten sie Haus und Heim, Kinder
und Frauen, die bei einem plötzlichen Einfall des Fein-
des der Vernichtung ausgesetzt werden könnten. Auch
hatte man in Siebenbürgen nicht die Haltung der ru-
mänischen Bevölkerung im Jahre 1848 vergessen, wenn
auch Maßregeln gegen eine Wiederholung der damaligen
Ereignisse schon getroffen wurden...
Von dem Obergespan in Fogaras wurde ich empfan-
gen, so wie man nur in Ungarn einen Fremden zu
empfangen weiß. Denn eben an seinem Haus, dem
schönen Komitatsgebäude mit dem breiten Tor und den
Gärten im Hintergrund, fuhr unser Auto vor, als der
Hauptmann und ich aus dem Törzburger Paß kamen,
und dort war es, daß man uns zu Mittag erwartete.
Es ist leicht, inUngarn zu reisen, jedenfalls wenn man
in dem Reisenden einen freundlich gesinnten Mann ver-
mutet. Nie werde ich die Gastfreundschaft Ungarns wie
das mir überall erwiesene Vertrauen vergessen. Gibt
es denn etwas mehr Verpflichtendes als die Gastfreund-
schaft, als das uralte Gastrecht! — für mich nicht!...
Unten imTor steht der Obergespan und empfängt uns.
Er ist genau ebensoviel wie anderswo ein Gouverneur.
Aber wo hat man gehört, daß ein Gouverneur gewöhn-
liche Sterbliche in seiner Toreinfahrt empfängt? Ich
sage: empfängt? Durchaus nicht, nein, er ist nur ganz
zufällig dort, ist einfach vor sein Haus gegangen, um im
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