- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
262

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - II. Die Formelemente des Blutes - Die roten Blutkörperchen

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262 Sechstes Kapitel
Isotonie des
Blutes.
Hämolysine
verschie-
denen Ur-
sprunges.
Hämolyse.
Stromata
der Blut-
körperchen,
ist wohl sehr wahrscheinlich, dass, wenn eine solche Schicht besteht, in ihr
sogen. Lipoide, Cholesterin, Lezithin und ähnliche Stoffe enthalten sind.
Die roten Blutkörperchen behalten unverändert ihr Volumen in einer Salz-
lösung, welche denselben osmotischen Druck wie das Serum desselben Blutes
hat, wenn sie auch in einer solchen Lösung ihre Form verändern, der Kugel-
form mehr zustreben und auch eine chemische Veränderung erfahren können.
Eine solche Salzlösung ist mit dem Blutserum isotonisch und ihre Kon-
zentration ist (für eine Kochsalzlösung), für Menschen- und Säugetierblut, rund
9 p. m. NaCl. An Lösungen grösserer Konzentration, hyperisotonische
Lösungen, geben die Blutkörperchen Waser ab, bis das osmotische Gleichgewicht
hergestellt wird, sie schrumpfen und ihr Volumen wird also kleiner. In Lösungen
von geringerer Konzentration, sogen, hyp i so tonischen Lösungen, quellen sie
umgekehrt unter Aufnahme von Wasser, und diese Quellung kann, wie beim
Verdünnen des Blutes mit Wasser, soweit gehen, dass das Hämoglobin von
dem Stroma sich trennt und in die wässerige Lösung übergeht. Diesen Vor-
gang nennt man Hämolyse (vergl. Kap. 2).
Eine Hämolyse kann auch durch abwechselndes Gefrierenlassen und
Wiederauftauen des Blutes wie auch durch Einwirkung verschiedener chemischer
Substanzen, die als Protoplasmagifte wirken, zustande kommen. Solche Stoffe
sind Äther, Chloroform, Alkalien, Gallensäuren, Solanin, Saponin und die sehr
stark hämolytisch wirkenden Saponinsubstanzen überhaupt. Von besonderem
Interesse sind ferner die nach Art der Toxine wirkenden Hämolysine. Solche
Hämolysine können Stoffwechselprodukte von Bakterien sein, können aber auch
von höheren Pflanzen und von Tieren, Schlangen, Kröten, Bienen, Spinnen u. a
gebildet werden. Endlich gehören hierher die sowohl normalerweise in Blutsera
vorkommenden wie die immunisatorisch erzeugten globuliziden Stoffe oder
Hämolysine.
Die Hämolyse kommt wie es scheint in verschiedenen Fällen in verschiedenartiger
Weise zustande. Bei der Hämolyse durch Wasser handelt es sich wahrscheinlich um ein
Verletzen oder Platzen der Begrenzungsschicht, während solche Stoffe wie Äther, Chloroform,
Alkalien, Gallensäuren und Saponinsubstanzeu, welche Lipoide lösen oder mit denselben Ver-
binduDgen eiugehen, hierdurch den Heraustritt des Hämoglobins ermöglichen (Koppe, Kansom,
P„. Kobekt, Peskind, Pascucci). Auch die Wirkungsweise anderer Hämolysine ,
wie
Schlangengift und Tetanotoxin, scheint mit einer Wirkung auf das Lezithin nahe verknüpft
zu sein (Kyes, PASCUCCI^.
Wenn das Hämoglobin durch hinreichend starke Verdünnung mit Wasser
von dem sogen. Stroma getrennt worden ist, kann das letztere bei Duichleitung
von Kohlensäure, bei vorsichtigem Zusatz von Säure, sauren Salzen, Jodtinktur
oder einigen anderen Stoffen verdichtet werden und nimmt dann in mehreren
Fällen die Form des Blutkörperchens wieder an. Diesen Rest, die sogen. Schatten
oder Stromata der Blutkörperchen, welcher auch direkt im verdünnten Blute
mit Methylviolett gefärbt und sichtbar gemacht werden kann (Koppe), hat man
q KÖPPE 1. c.; Peskind, Amer. Journ. of Physiol. 12; Ransom und Kobert bei
LVSCUCCI, Hoemeisteks Beiträge 6; Kyes, Zcitschr. f. physiol. them. 41 und Beil. klin.
Vocheuschr. 1904.

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