- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
304

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Das Blut - III. Das Blut als ein Gemenge von Plasma und Blutkörperchen

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

304 Sechstns Kapitel.
Theorie von
Nolf.
Gerinnungs-
theorie von
Nolf.
Nach Nohpi) sind an der Koagulation des Blutes folgende Stoffe direkt
beteiligt, nämlich Fibrinogen, Th ro in bogen, (von ihm früher Hepato-
thrombin genannt) Thrombozym (= Thrombokinase nach Morawitz) und
Kalk salze. Die Gerinnung des Blutes oder Plasmas ist aber nach ihm ein
anderer Prozess als die Gerinnung einer Fibrinogenlösung durch Thrombin.
AVährend im letzteren Falle das Thrombin die gerinnungserregende Substanz
ist, soll im ersteren Falle das Thrombin, wie schon Wooldridge annahm,
ein Produkt der Gerinnung sein. Bei der Gerinnung des Plasmas handelt
es sich nach Nolf um eine gegenseitige Ausfällung von den obengenannten
drei Kolloiden, Fibrinogen, Thrombogen und Thrombozym, welche alle drei
in dem Fibringerinnsel enthalten sind. Das letztere hat dementsprechend
keine konstante, sondern eine je nach den relativen Mengenverhältnissen
der drei Kolloide wechselnde Zusammensetzung. Bei Gegenwart von nur
wenig Fibrinogen entsteht aus den drei Kolloiden (bei Gegenwart von Kalk-
salzen) Thrombin; bei reichlicher Gegenwart von Fibrinogen entsteht dagegen
Fibrin. Das Thrombin würde also ein mit Fibrinogen unvollständig gesättigtes
Fibrin sein, und bei der Koagulation des Fibrinogens durch Thrombin wür-
den die noch ungesättigten Affinitäten des letzteren gesättigt werden. (,,La
thrombine d’A. Schmidt n’est pas autre chose que de la fibrine insuffisamment
pourvue de fibrinogöne. Dans la coagulation du fibrinogöne par la thrombine
les affinitös restees libres de celle-ci peuvent s’assouvir: le compose moins
saturö se transforme en un compose plus saturö“). Die Fibrinbildung aus
Fibrinogen ist also nach Nolf kein enzymatischer Vorgang.
Nach Nolf wird das Thrombogen wahrscheinlich in der Leber gebildet
und es findet sich in reichlichen Mengen in allem Plasma. Das Thrombozym
wird von den Leukozyten und den Endothelzeilen abgesondert. Es ist ebenfalls
ein normaler Bestandteil des im lebenden Körper zirkulierenden Blutplasmas;
die Mehrzahl der Gewebe enthalten dagegen kein Thrombozym. Die Gewebs-
extrakte enthalten auch nach Nolf keine für die Gerinnung unbedingt not-
wendigen Substanzen, sondern nur Stoffe, welche dieselbe stark begünstigen
können, die thromboplastischen Substanzen. Das zirkulierende Blutplasma
enthält also nach Nolf sämtliche für die Gerinnung direkt notwendigen Stoffe,
Fibrinogen, Thrombogen, Thrombozym, und Kalksalze. Daneben enthält es auch
eine die Gerinnung hemmende Substanz, das von der Leber gebildete Anti-
thrombin, welches Nolf nunmehr als eine besondere Substanz und nicht,
wie früher, als einen Überschuss von Thrombogen betrachtet. Es besteht also,
wenn Verf. die Arbeiten Nolfs richtig verstanden hat, ein labiler Gleichgewichts-
zustand zwischen den verschiedenen Plasmabestandteilen und dieses Gleichge-
wicht wird bei der Gerinnung gestört. Der erste Anstoss zu der Geirnnung
soll von den thromboplastischen Substanzen ausgehen.
Als thromboplastische Wirkung bezeichnet Nolf jeden Einfluss physika-
^) Arch. internat. de Physiol. Vol. G, Fase. 1, 2 u. 3.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0316.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free