- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
341

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 7. Chylus, Lymphe, Transsudate und Exsudate - III. Der Eiter

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Eiter. 341
des Eiters sind Molekularkörnclien, Fettkügelchen und rote Blutkörperchen an-
zusehen.
Die Eiterzellen können von dem Serum durch Zentrifugieren oder Dekan-
tation, direkt oder nach Verdünnung mit einer Lösung von Glaubersalz in
Wasser (1 Vol. gesättigter Glaubersalzlösung und 9 Vol. Wasser), getrennt und
dann mit derselben Lösung in analoger Weise wie die Blutkörperchen gewaschen
werden.
Die Hauptbestandteile der Eiterkörperchen sind Eiweissstoffe, unter denen
ein in Wasser unlösliches Nukleoproteid, welches mit Kochsalzlösung von 10 p. c.
zu einer zähen, schleimigen Masse aufquillt, in grösster Menge vorzukommen
scheint. Diese ProteidSubstanz, welche auch in verdünntem Alkali sich löst,
davon aber rasch verändert wird, nennt man die hyaline Substanz RovroAS
und von ihr rührt die Eigenschaft des Eiters, von einer Kochsalzlösung in eine
schleimähnliche Masse umgewandelt zu werden, her. Ausser dieser Substanz, zu
welcher das von F. Steada^) untersuchte Nukleoproteid der Eiterzellen in naher
Beziehung zu stehen scheint, hat man auch in den Eiterzellen gefunden: ein
bei 48—49*^ C gerinnendes Globulin, ferner Serumglobulin (?), Serumalbu-
min, eine dem geronnenen Eiweisse nahestehende Substanz (Miescher) und end-
lich auch Pepton oder Album ose (Hofmeister ^). Auffallenderweise hat
man in den Eiterzellen kein Nukleohiston oder Histon nachweisen können, trotz-
dem Histon in den Zellen der Lymphdrüsen vorkommt.
Ausser dem Eiweisse sind in dem Protoplasma der Eiterzellen auch Lezi-
thin, Cholesterin, Glukothionsäure (s. S. 290), Purinbasen, Fett
und Seif en gefunden worden. Als Zersetzungsprodukt einer protagonähnlichen
Substanz (vergl. Kap. 12) fand Hoppe-Seylee im Eiter Zerebrin. Kossee
und Freytag ^) haben aus Eiter zwei andere, zu der Zerebringruppe (vergl. Kap. 12)
gehörende Stoffe, das Pyosin und das Pyogen in isoliert. Glykogen soll
nach Hoppe-Seyler^) nur in der lebenden, kontraktilen, weissen Blutzelle,
nicht aber in den toten Eiterkörperchen Vorkommen. Mehrere andere Forscher
haben indessen auch im Eiter Glykogen gefunden. Die Zellkerne enthalten
Nuklein und Nukleoproteide.
Hinsichtlich des Vorkommens von Enzymen in den Eiterzellen ist es
besonders bemerkenswert, dass man in denselben weder Thrombin noch Pro-
thrombin gefunden hat, trotzdem diese Stoffe nach einer recht verbreiteten An-
sicht aus den Leukozyten stammen und auch aus den Thymusleukozyten erhält-
lich sind. Von grossem Interesse ist ferner das Vorkommen in den Eiterzellen,
ausser von Katalase und Oxydase, von proteolytischem Enzym, welches nicht
nur für die intrazelluläre Verdauung und den Gehalt der Eiterzellen an Albu-
9 Bioch. Zeitschr. 16.
) Miescher m Hoppe-Seyler, Med. ehern. Unters. S. 441 ;
Hofmeister, Zeitschr
’• Physiol. Chem. 4.
Ebenda 17, S. 452.
*) Hoppe-Seyler, Physiol. Chem. S. 790.
Eiterzellen.
Ehveiss-
stoffe der
Eiterzellen.
Extraktiv-
stoffe.
Enzyme.

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