- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
369

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber - Das Glykogen und die Glykogenbildung

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Glykogenbildung. 3G9
bei langdauerndem Hungern nicht aus dem Körper vollständig verschwindet,
sondern vielmehr neugebildet wird, und dass infolge einer solchen Neubildung
von Glykogen Frösche, die 13 Monate gehungert hatten, noch überraschend viel
Glykogen enthielten (Pflüger), macht auch eine Glykogenbildung aus Eiweiss
sehr wahrscheinlich.
Fragt man, in welcher Weise ein Stoff überhaupt eine Glykogenanhäufung
in der Leber bewirken könne, so hat man sich zunächst zu erinnern, dass in
der Leber sowohl eine Neubildung von Glykogen wie auch ein Verbrauch von
solchem stattfindet. Eine Anhäufung von Glykogen kann also durch eine ver-
mehrte Glykogenbildung, aber auch durch einen herabgesetzten Glykogenver-
brauch oder durch beides zustande kommen.
In welcher Weise alle oben (S. 367) aufgezählten Stoffe, vorausgesetzt, dass
sie den Glykogengehalt der Leber wirklich vermehren können, hierbei wirken, ist
unmöglich zu sagen. Einige üben vielleicht eine hemmende Wirkung auf die
Umsetzung des Glykogens in der Leber aus, während andere vielleicht als Glykogen-
leichter verbrennlich das Glykogen vor der Verbrennung schützen. Einige regen
vielleicht die Leberzellen zu einer lebhafteren Glykogenbildung an, während
andere das Material liefern, aus dem das Glykogen gebildet wird, und also
Glykogenbildner im eigentlichen Sinne des Wortes sind. Für die Frage nach
dem Ursprünge des Glykogens im Tierkörper ist gerade die Kenntnis dieser
letztgenannten Stoffe von der allergrössten Bedeutung, und das Hauptinteresse
knüpft sich hierbei an die Frage, ob und in welchem Umfange die zwei Haupt-
gruppen von Nährstoffen, die Eiweisskörper und die Kohlehydrate, Glykogen-
bildner sind.
Die grosse Bedeutung der Kohlehydrate für die Glykogenbildung hat zu
der Ansicht geführt, dass das Glykogen in der Leber durch eine Synthese mit
Wasseraustritt, also durch eine Anhydridbildung, aus dem Zucker entstehe
(Luchsinger u. a.). Gegen diese Theorie (die Anhydridtheorie) ist eingewendet
worden, dass sie weder die Entstehung des Glykogens aus so verschiedenen Glykogen-
Stoffen wie Eiweiss, Kohlehydraten, Leim u. a. noch den Umstand erklärt, dass
das Glykogen, unabhängig von den Eigenschaften der eingeführten Kohlehydrate,
ob sie rechts- oder linksdrehend sind, stets dasselbe ist^). Dieser letztgenannte
Umstand bietet aber nunmehr keine besondere Schwierigkeit dar, seitdem es
bekannt ist, dass die einfachen Zucker leicht ineinander übergehen können.
Früher war man aber wegen der oben angeführten Gründe einige Zeit der An-
sicht, dass alles Glykogen aus Eiweiss entstehe und dass dieses dabei in einen
stickstoffhaltigen und einen stickstofffreien Anteil sich spalte, welch letzterer
zu ykogen werden sollte. Die Kohlehydrate sollten nach dieser Ansicht
nur m der Weise wirksam sein, dass sie das Eiweiss und das aus ihm entstan-
ene
y ogen sparten (Ersparnistheorie von Weiss, Wolffberg ii. a.)^).
b Vergl. Pflüger in seinem Arch. 121.
Biol. 16.
Theorien besonders Wolffberg, Zeitschrift für
Hammarsten, Physiologische Chemie. Siebente Auflage.
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