- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
370

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Die Leber - Das Glykogen und die Glykogenbildung

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370 Achtes Kapitel.
Glykogen-
bildung aus
Kohle-
hydraten.
Verhalten
der Disac-
charide.
Direkte
Gly’kogen-
bildung.
Gegenüber dieser Ansicht, welche nunmehr allgemein verlassen ist, haben
indessen C. und E. VoiT und ihre Schüler gezeigt, dass die Kohlehydrate „echte“
Glykogenbildner sind. Nach Aufnahme von grossen Kohlehydratmengen kann
nämlich die im Körper aufgespeicherte Glykogenmenge bisweilen so gross werden,
dass sie, unter der Annahme einer Glykogenbildung aus Eiweiss, lange nicht
durch das in der gleichen Zeit zersetzte Eiweiss gedeckt werden kann, und in
diesen Fällen muss man also eine Glykogenbildung aus dem Kohlehydrate an-
nehmen. Solche echte Glyko genb ildner sind nach Cremer wahrschein-
lich nur die gärenden Zucker der Sechskohlenstoffreihe, resp. die Di- und
Polysaccharide. Gegenwärtig hat man jedenfalls nur Glukose, Lävulose, Galaktose
(
Weinland) und vielleicht auch d-Manose (Cremer) als echte Glykogenbildner
zu bezeichnen. Andere Monosaccharide können nach Cremer zwar die Glykogen-
bildung in positivem Sinne beeinflussen, gehen aber nicht in Glykogen über
und sind demnach nur Pseudo gl ykogenbildner.
Die Poly- und Disaccharide können erst nach vorausgegangener Spaltmig
in die entsprechenden, gärenden Monosaccharide zur Glykogenbildung dienen.
Dies gilt wenigstens von dem Rohrzucker und Milchzucker, welche vorerst im
Darme invertiert werden müssen. Diese zwei Zuckerarten können deshalb auch
nicht, wie die Glukose und Lävulose, nach subkutaner Einführung als Glykogen-
bildner dienen, sondern gehen fast vollständig in den Harn über (Dastre, Fr.
Voit). Von der Maltose, welche durch ein im Blute vorhandenes Enzym in-
vertiert werden kann, geht dagegen nur wenig in den Harn über (Dastre und
Bourquelot u. a.), und sie kann, wie die Monosaccharide, selbst nach sub-
kutaner Injektion für die Glykogenbildung verwertet werden. Fr. Voit^).
Die Fähigkeit der Leber, Glykogen aus Monosacchariden zu bilden, ist
übrigens in neuerer Zeit in interessanter und mehr direkter Weise von K. Grube®)
in Perfusionsversuchen mit Lösungen verschiedener Kohlehydrate bewiesen worden.
In solchen Perfusionsversuchen an Schildkrötenlebern bewirkte nämlich Glukose
eine reichliche, Lävulose und Galaktose eine weniger reichliche Glykogenbildung.
Unwirksam waren Pentosen, Disaccharide, Kasein und Aminosäuren (Glykokoll,
Alanin und Leuzin), während dagegen Glyzerin und auch Formaldehyd eine
Glykogenbildung bewirkten.
Nachdem Pavy^) als erster das Vorkommen einer Kohlehydratgruppe in
dem Ovalbumin nachgewiesen hatte, und nachdem dann späteren Forschern die
Abspaltung von Glukosamin aus dieser und einigen anderen Proteinsubstanzen
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1) E. Voit, Zeitschr. f. Biol. 25, S. 543 und C. Voit ebenda 28. Vergl. ferner
Kausch u. Socin, Arch. f. exp. Path, u. Pharm. 31; Weinland, Zeitschr. f. Biol. 40 u. 38; ?
Cremeb ebenda 42 und Ergehn, der Physiol. 1.
2) Dastre, Arch. de Physiol. (5) 3 1891; Dastre u. Bourquelot, Compt, Bend. 08; <
Fritz Voit, Verhandl. d. Gesellsch. f. Morph, u. Physiol. in München 189G und Deutsch.
Arch. f. klin. Med. 58.
3) Pflügers Arch. 118, 121, 122 u. 126.
*) The Physiology of the Carbohydrates, London 1894.

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