- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
509

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 9. Die Verdauung - VI. Die Resorption

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

509
Resorption des Fettes.
abgespaltene Fettsäuren, aus denen dann das neutrale, emulgierte Chylusfett
regeneriert worden ist.
, . . ....
Die Annahme einer Resorption des Fettes als Emulsion stiess übrigens
auch auf die Schwierigkeit, dass die mit Hilfe von Seifen zustande gebrachten
Emulsionen in einer sauren Flüssigkeit nicht beständig sind, infolge wovon
wohl auch eine solche Emulsion in dem Darminhalte, so lange er noch sauer
ist kaum verkommen dürfte. Diese Schwierigkeit ist indessen nicht zu hoch zu
schätzen weil einerseits die Eeaktion oft hauptsächlich von Kohlensäure und
Bikarbonat bedingt ist und weil übrigens, wie schon Kühne fand und in letzter
ZeitMoOEE und KeumbholzI) gezeigt haben, die Eiweissstoffe eine konserv.e-
rende Wirkung auf Fettemulsionen ausüben.
Die Ansicht über die Fettresorption war also früher die, dass das Fett
sowohl in wasserlöslicher Form als Seifen wie auch als emulgiertes^ Fett resor-
biert wird, wobei man allgemein die letztgenannte Form als die wichtigste be-
trachtete. Diese Ansicht hat indessen in neuerer Zeit durch die Arbeiten von
Moore und Rockwood und vor allem durch die umfassenden Arbeiten von
Pflüger^) eine wesentliche Umgestaltung erfahren.
Moore und Rockwood haben die grosse Lösungsfähigkeit der Galle für
Fettsäuren gezeigt, und in weiterer Verfolgung dieser Untersuchungen hat
Moore mit Parker gefunden, dass die Galle die Löslichkeit der Seifen im
Wasser erhöht und deren Gelatinieren verhindern kann, ein Umstand, dem sie
eine noch grössere Bedeutung für die Resorption der Fette als der Löslichkeit
der Fettsäuren in Galle zumessen. Für die Löslichkeit sowohl der letzteren wie
der Seifen ist übrigens auch der Gehalt der Galle an Lezithin von Wichtigkeit.
Nach den genannten Forschern soll nun die Resorption des Fettes aus dem
Darme wesentlich durch die Lösungsfähigkeit der Galle für Seifen und freie
Fettsäuren bedingt sein. Das Neutralfett wird gespalten und die freien Fett-
säuren werden teils als solche von der Galle gelöst, teils werden sie an Alkali
gebunden als Seifen resorbiert. Aus den Fettsäuren wird darauf Neutralfett
regeneriert, und es wird hierbei das freigewordene Alkali der Seifen in den
Darm zurück sezerniert und zu neuer Seifenbildung wieder disponibel gemacht.
Die Bedeutung der Galle, der Seifen und des Adkalikaibonates für die
Resorption des Fettes ist jedoch vor allem von Pflüger durch sehr eingehende
Untersuchungen näher studiert worden. Er hat die Lösungsfähigkeit der ge-
nannten Stoffe — sowohl eines jeden für sich wie auch verschiedener Gemengen
derselben — für die verschiedenen Fettsäuren quantitativ ermittelt und die
Wirkungsweise der Galle näher studiert. Auf Grund seiner Untersuchungen ^
ist er zu der Ansicht gelangt, dass überhaupt kein ungespaltenes Fett resorbiert
Kühne, Lehrb. d. physiol. Chem. S. 122; Moore u. KrüMBHOLZ, Journ. of
Physiol. 22.
*) Bezüglich der neueren Literatur über Fettresorption kann auf die Arbeiten von
Pflüger in seinem Arcb. Bd. 80, 81, 82, 85, 88, 89 u. 90, wo auch die Arbeiten anderer
Forscher zitiert und besprochen worden sind, bingewiesen werden.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0521.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free