- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
527

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 10. Gewebe der Bindesubstanzgruppe - III. Das Knochengewebe

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

Knochen, Stoffwechsel und Krankheiten. 527
Knochenwachstum hinter der Norm zurück. Nach dem Eingeben von Krapp
hat man die Knochen der Versuchstiere nach einigen Tagen oder Wochen
rot gefärbt gefunden; aber auch diese Versuche haben zu keinen sicheren Auf-
schlüssen über das Wachstum der Knochen oder den Stoffwechsel derselben geführt.
Unter pathologischen Verhältnissen, wie bei der Rachitis und der Knochen-
erweichung, bat ma^’n angeblich in den Knochen ein Ossein gefunden, welches
beim Sieden mit Wasser keinen typischen Leim gab. Sonst scheinen die patho-
logischen Verhältnisse hauptsächlich auf die quantitative Zusammensetzung der
Knochen und besonders auf das Verhältnis zwischen organischer und anor-
ganischer Substanz einzuwirken. Bei Exostosen und Osteosklerosen ist der Ge- gi^4*e°Ver-
Llt an organischer Substanz gewöhnlich vermehrt. In der Rachitis sind die Änderungen.
Knochen reicher an Wasser und ärmer an festen Stoffen, und die letzteren sind
ärmer an Kalk als unter normalen Verhältnissen. Durch Fütterung mit kalk-
armer Nahrung hat man versucht, die Tiere rachitisch zu machen. Bei Ver-
suchen an erwachsenen Tieren hat man hierbei einander widersprechende Ver-
suchsergebnisse erhalten. Bei jungen, noch im Wachstum begriffenen Tieren
haben Erwin Voit, Aron und Sebauer u. a. dagegen durch Mangel an
Kalksalzen in der Nahrung rachitisähnliche Veränderungen hervorrufen können.
Bei erwachsenen Tieren werden die Knochen zwar auch infolge des Mangels
an Kalksalzen nach längerer Zeit verändert, aber sie werden nicht weich, son-
dern nur dünner, osteoporotisch. Die Versuche, durch Zusatz von Milchsäure
zu der Nahrung die Kalksalze aus den Knochen zu entfernen (Heitzmann,
Heiss, Baginsky)^), haben zu nicht ganz eindeutigen Resultaten geführt. Da-
gegen hat Weiske durch Beigabe von verdünnter Schwefelsäure oder von
Mononatriumphosphat zu dem Futter (vorausgesetzt, dass dieses selbst nicht eine
alkalische Asche liefert) beim Schafe und Kaninchen den Mineralstoffgehalt
der Knochen herabsetzen können. Bei längerer und ausschliesslicher Verab-
reichung von Futtermitteln, welche eine Asche von saurer Reaktion liefern
(Zerealienkörner), hat Weiske ferner selbst bei ausgewachsenen Herbivoren
eine Verarmung der Knochen an Mineralsubstanzen beobachtet®). Einige
Forscher waren früher übrigens der Ansicht, dass in der Rachitis und ebenso
in der Osteomalazie, in welcher Krankheit der Kalkgehalt der Knochen eben-
falls herabgesetzt ist, eine Auflösung der Kalksalze durch Milchsäure in den
Knochen geschehe. Man berief sich hierbei auf den Umstand, dass O. Weber
und C. Schmidt^) in der zystenartig veränderten Knochensubstanz der osteo-
malazischen Knochen Milchsäure gefunden hatten.
b Voit, Zeitschr. f. Biol. 10; H. Aeon u. R. Sebauer, Bioch. Zeitschr. 8; A. Baginsky,
Arcb. f. (Anat. u.) Physiol. 1881.
b Heitzmann, Malys Jahresb. 3, S. 229 ;
Zeitschr. f. Biol. 12 ;
Baginsky, Virchows
Arch. 87.
®) Vergl. Malys Jahresb. 22; ferner Weiske, Zeitschr. f. physiol. Chem. 20 und
Zeitschr. f. Biol. 31.
*) Zit. nach v. Gorüp-Besanez: Lehrb. d. physiol. Chem. 4. Aufl.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0539.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free