- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
565

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 11. Die Muskeln - Extraktivstoffe des Muskels

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Muskelarbeit. 565
Die älteren Untersuchungen über den Fettgehalt ausgeschnittener Muskeln

der Ruhe und während der Arbeit hatten zu keinen entscheidenden Resultaten
geführt. Nach den neueren Untersuchungen von Zuntz und Bogbanow^) würde
lacregen das dem Muskelfaser angehörige, schwer extrahierbare Fett bei der arbeit.
AAeit beteiligt sein, und es gibt ausserdem mehrere Stoffwechselversuche von
VoiT, Pettenkofer und Voit, J. Frentzel^) u. a, welche einen vermehrten
Fettumsatz während der Arbeit wahrscheinlich machen oder beweisen.
Fasst man die Resultate der bisherigen Untersuchungen über die chemi-
schen Vorgänge im arbeitenden und ruhenden Muskel zusammen, so findet man
die Arbeit durch folgendes charakterisiert. Der arbeitende Muskel nimmt mehr
Sauerstoff auf und gibt mehr Kohlensäure ab als der ruhende; doch ist die
Kohlensäureabgabe in bedeutend höherem Grade als die Sauerstoffaufnähme ge-
steigert. Es findet auch gewöhnlich infolge der Arbeit eine Erhöhung des
respiratorischen Quotienten, statt, was jedoch — wie in einem folgenden
Kapitel über den Stoffwechsel näher auseiuandergesetzt werden soll nicht
diu’ch die Art der im Muskel bei genügender Sauerstoffzufuhr während der
Arbeit verlaufenden Prozesse bedingt ist. Bei der Arbeit findet ein Verbrauch
von Kohlehydraten, Glykogen und Zucker, statt. Bei der Arbeit wild die
Reaktion mehr sauer als vorher. Inwieweit dies durch eine Neubildung von^arb^ten-
Milchsäure bedingt ist, darüber gehen die Ansichten auseinander. Ein ver-
mehrter Fettverbrauch ist mehrmals beobachtet worden. Die Menge des organisch
gebundenen Phosphors nimmt ab, die Purinstoffe werden vermehrt und eine Zu-
nahme der stickstoffhaltigen Extraktivstoffe der Kreatiningruppe scheint vor-
zukommen. Den Eiweissumsatz hat man in einigen Versuchsreihen vermehrt
gefunden, in anderen dagegen nicht; eine gesteigerte Stickstoffausscheidung scheint
jedoch keine notwendige, direkte Folge der Muskelarbeit zu sein.
An das nun Angeführte knüpft sich die Frage nach dem materiellen
Substrate der Muskelarbeit, insoferne als diese letztere in chemischen Um-
setzungen ihren Grund hat, auf das innigste an. Früher suchte man mit Liebig
die Quelle der Muskelkraft in einer Umsetzung von Eiweissstoffen; heutzutage
ist man aber einer anderen Ansicht. Fick und Wislicenus^) bestiegen den
Berg Faulhorn und berechneten ,
die Grösse der von ihnen dabei geleisteten der
mechanischen Arbeit. Mit ihr verglichen sie dann das mechanische Äquivalent kraft,
der in derselben Zeit umgesetzten, aus der Stickstoffausscheidung mit dem Harne
zu berechnenden Eiweissmenge und sie fanden dabei, dass die tatsächlich ge-
leistete Arbeit lange nicht durch den Eiweissverbrauch gedeckt werden konnte.
Es war hiermit also bewiesen, dass das Eiweiss allein nicht das materielle Sub-
strat der Muskelarbeit gewesen war und dass diese letztere vielmehr zum aller-
Vergl. Fussnote 1, S. 555.
Pflügers Arcli. 68.
Vierteljahrschr. d. Zürich, naturf. Gesellsch. 10. Zit. nach Zeutralbl. f. d. med.
Wiss. 1866, S. 309.

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