- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
573

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 12. Gehirn und Nerven

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Bestandteile des Nervensystemes. 573
niedrigerer Temperatur, etwa 4Ü° C, gerinnt. Es ist bemerkenswert, dass die
Gerinnungstemperatur des a-Globulins mit der Temperatur der ersten Hitze-
kontraktion der Nerven der verschiedenen Tierklassen zusammenfällt (Halli-
burton).
Dass die Eiweisskörper wenigstens vorwiegend der grauen Substanz des
Gehirnes und dem Achsenzylinder angehören, scheint unzweifelhaft zu sein.
Dasselbe gilt auch, allem Anscheine nach, von dem Nuklein, welches von
V. Jacksch^) in überwiegender Menge in der grauen Substanz gefunden wurde.
Dagegen kommt das zuerst von Kühne nachgewiesene Neurokeratin, welches
das Spongiosagerüst darstellt und als doppelte Scheiden, von welchen die äussere keratin.
das Nervenmark unter der ScHWANNschen Scheide und die innere den Achsen-
zyliuder umhüllt, in den Nerven vorkommt, ganz überwiegend oder nach Koch
ausschliesslich in der weissen Substanz vor (Kühne und. Chittenden, Baum-
stark 2).
Als einen, der weissen Substanz überwiegend oder vielleicht fast ganz aus-

schliesslich (Baumstark) angehörenden Bestandteil, hat man das sogenannte
Protagon betrachtet, welches jedoch nach den meisten Forschern nur ein Ge-
menge, von Phosphatiden mit dem phosphorfreien Zerebron, bezw. mit einem
Gemenge von Zerebrosiden (vergl. unten) sein soll. Dass die letzteren, beson-
ders das Zerebron, wie auch das Lezithin und Kephalin in Gehirn und
Nerven präformiert verkommen, dürfte wohl nicht zu bezweifeln sein. Inwie-
weit die zwei letztgenannten, schon im Kap. 5 abgehandelten Stoffe vorwiegend
der grauen oder weissen Substanz, angebören, ist aus den bisher ausgeführten
Untersuchungen kaum sicher zu entnehmen; nach Koch kommen sie jedoch
viel reichlicher in der weissen Substanz vor. Das, wenigstens im Gehirne des
Menschen und des Rindes vorkommende J e k o r i n dürfte auf Grund der Be-
Nerven.
obachtung von Koch^), dass der Lipoidschwefel viel reichlicher in der weissen
als in der grauen Substanz enthalten ist, wohl vorwiegend in der ersteren Vor-
kommen. Dasselbe gilt wohl übrigens für die zahlreichen von Thudichum^)
unter verschiedenen Namen beschriebenen Gehirnphosphatide, deren
chemische Individualität noch nicht Gegenstand genügend zahlreicher Nachunter-
suchungen gewesen ist. Das Choles terin kommt grösstenteils in der weissen
Substanz vor. Fettsäuren und Neutralfett können zwar aus Gehirn und Nerven
dargestellt werden; da aber jene leicht aus einer Zersetzung von Phosphatiden
hervorgehen können, während dieses in dem Bindegewebe zwischen den Nerven
röhren vorkommt, ist es schwer zu entscheiden, inwieweit Fett und Fettsäuren
Bestandteile der eigentlichen Nervensubstanz sind.
’) Pflügers Arch. 13.
’) Koch, Amer. Journ. of Physiol. 11; KÜHNE u. Chittenden, Zeitschr. f. Biol. 26;
Baumstark, Zeitschr. f. jjhysiol. Chem. 9.
Zeitschr. f. physiol. Chem. 53,
Thudichum, Die chemische Konstitution des Gehirns des Menschen und der Tiere.
Tübingen 1901.

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