- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
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(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

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G50 Fünfzehntes Kapitel.
Eck sehe
Fistel und
Fleisch-
nahrung.
Hofmeisters
Beobach-
tungen.
Hunde Angeführte Karbamat wirkungslos blieb. Da die Verff. ferner die Harnet
der operierten Hunde reicher an Karbamat als die der normalen fanden, leiteten sief •
die beobachteten Symptome von der Nichtumwandlung des Ammoniumkarb-yi-’
amates in Harnstoff in der Leber her und sie betrachteten das Ammonium-
karbamat als diejenige Substanz, aus welcher in der Säugetierleber der Harn-
stoff entsteht.
Nach Rothberger und Winterberg sind indessen die Phänomene bei
Fleischkost und bei Karbaminsäureintoxikation nicht dieselben, und auch Hawk i)
ist zum Teil zu anderen Resultaten gelangt. Er beobachtete allerdings bei|4
solchen Fistelhunden Vergiftungssymptome nach reichlicher Fleischfütterung, aber
nicht immer. In den letzteren Fällen traten jedoch die Symptome nach gleich-
zeitiger Verfütterung von LiEBiGschem Fleischextrakt auf, während das letztere’
bei fleischfreier Kost unwirksam war. Eingabe von Natriumkarbamat oder
intravenöse Injektion von diesem Salz an Hunden mit Eck sehen Fisteln riefen
dagegen nicht die bei Fütterung mit Fleisch und Extrakt auftretenden toxischen
Symptome hervor, und diese Beobachtungen an derartigen Fisteltieren gestatten
also keine bestimmten Schlüsse über die Beziehung des Karbamates zu der’
Harnstoffbildung. Auf der anderen Seite stehen sie aber auch nicht im Wider-
spruch zu der Annahme einer solchen Bildungsweise des Harnstoffes.
Neben der obigen Ansicht von einer Harnstoffbildung aus Ammonium-
karbonat und Karbamat, welche man als die Anhydridtheorie bezeichnet, steht
aber die Oxydationstheorie von Hofmeister.
F. Hofmeister 2) hat gefunden, dass bei der Oxydation verschiedener
Körper der Fettreihe, unter anderen auch Aminosäuren und Eiweissstoffe, bei
Gegenwart von Ammoniak Harnstoff gebildet wird, und er nimmt deshalb auch’
die Möglichkeit einer Harnstoffbildung durch Oxydationssynthese an. Nach ihm
würde bei der Oxydation stickstoffhaltiger Substanzen ein amidhaltiger Rest
COHNg in dem Bildungsaugenblicke mit dem bei der Oxydation des Am-
moniaks zurückbleibenden Reste NHg zu Harnstoff zusammentreten.
Ausser den nun genannten gibt es übrigens auch andere Theorien für die
Harnstoffbildung, auf die indessen nicht näher eingegangen werden kann, denn
das Wesentliche, was bisher ganz sicher bewiesen wurde, ist eine Harnstoff-’
bildung aus Ammoniakverbindungen (und Aminosäuren) in der Leber.
Die Leber ist das einzige Organ, in welchem bisher eine Harnstoffbildungl
direkt nachgewiesen worden ist^), und es fragt sich also, welche Bedeutung dieser
in der Leber stattfindende Harnstoffbildung hat. Wird aller Harnstoff oder]
die Hauptmenge desselben in der Leber gebildet?
Rothbebgee u. Wintebberg, Zeitschr. f. exp. Path. u. Therap. 1; Hawk, Amer.
Journ. of Physiol. 21.
Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 37.
Bezüglich der Untersuchungen von Prevost u. Dumas, Meissner, Voit, Gbehant,
GscnEiDLEN u. Salkowski u. a. über die Rolle der Nieren bei der Harnstoffbildung vcrgl.
man V. Schboeder, Arch. f. exp. Path. u. Pharm. 15 u. 19 und VOIT, Zeitschr. f. Biol. 1.

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