- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
712

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - II. Organische, physiologische Harnbestandteile

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

712 Fünfzehntes Kapitel.
Neutraler
und saurer
Schwefel.
Neutraler
Schwefel.
Schwefel-
wasserstoff.
ZU 19- 24 p. c. des Gesamtschwefels. Bei gesteigertem Eiwoisszerfall, wie beim
I-lungern (Fß. Müller), bei Sauerstoffmangel (Reale und Boeri, Harnack und
Kleine) bei der Chloroformnarkose (Käst und Mester) wie auch nach Presch
und 1 von ) durch Einführung von Schwefel wird die Menge des neutralen Schwefels
vermehrt. Die Menge des letzteren wechselt jedoch nach Benedict innerhalb
ziemlich enger Grenzen und ist, besonders nach Foltn, in viel geringerem Grade
als die Sulfatausscheidung von der Grösse des Eiweissstoffwechsels abhängig.
Die Relation zwischen neutralem und saurem Schwefel hängt in erster Linie
von der Grösse der Schwefelsäureausscheidung ab. Nach Harnack und Kleine 2)
soll das Verhältnis des oxydierten Schwefels zum Gesamtschwefel stets in
gleichem Sinne wie das des Harnstoffes zum Gesamtstickstoff im Harne sich
verändern. Je mehr unoxydierter Schwefel ausgeschieden wird, um so reich-
licher erscheinen also im Harne auch Stickstoffverbindungen, die nicht Harn-
stoff sind, eine Angabe, die mit den neueren Beobachtungen im Einklänge ist,
denen zufolge der neutrale Schwefel zum grossen Teil von den obengenannten
verschiedenen Proteinsäuren und der Uroferrinsäure stammt.
Nach Lepine ist ein Teil des neutralen Schwefels leichter (d. h. direkt mit Chlor oder
Biom) zu Schwefelsäure oxydierbar als der andere, welcher erst nach dem Schmelzen mit
Kall und Salpeter in Schwefelsäure übergeht. Nach W. Smith 3) ist cs wahrscheinlich, dass
der am schwersten oxydierbare Teil des neutralen Schwefels als Sulfosäuren verkommt. Eine
vcrmehile Ausscheidung des neutralen Schwefels ist bei verschiedenen Krankheiten, wie bei
Pneumonie, Zystinurie und namentlich bei gehindertem Abfluss der Galle in den Darm be-
obachtet M’ordeu.
Die Gesamtmenge des Schwefels im ITarne bestimmt man durch Schmelzen des festen
Harnrückstandes mit Salpeter und Ätzkali, bezw. Natriumsuperoxyd, oder durch Oxydation
mit Salpetersäure^). Die Menge des neutralen Schwefels dagegen bestimmt man als Differenz
zwischen dem Gesamtschwefel einei’seits und dem Schwefel der Sulfat- und Ätherschwefelsäuren
andererseits. Den leichter oxydierbaren Anteil des neutralen Schwefels bestimmt man durch
Oxydation mit Brom oder Kaliumchlorat und Salzsäure CLepine, JerOme)®).
Schwefelwasserstoff kommt im Harne nur unter abnormen Verhältnissen oder
als Zersetzungsprodukt vor. Der Schwefelwasserstoff kann durch Einwirkung bestimmter Bak-
terien aus den schwefelhaltigen organischen Substanzen des Harnes (aus dem neutralen Schwefel)
entstehen (Fr. Müller, SalkOwski) ®). Als die Quelle des Schwefelwasserstoffes hat man
jedoch auch die unter schwefligsauren Salze bezeichnet. Das Vorkommen von Hypo-
sulfiten im normalen Menschenharne, welches von Heffter behauptet wurde, wird indessen
von Salkowski und Presch^) bestritten. Im Harne von Katzen kommen dagegen Hypo-
sulfitc konstant uud in dem der Hunde in der Pegel vor.
Antoxyproteinsäure ist eine stickstoffreicbe, schwefelhaltige Säure,
welche Bondzynski, Dombrowski und Panek ®) aus Menschenharu isoliert haben.
^) Fr. Müller, Berlin, klin. Wochenschr. 1887; Reale u. Boert, Malys Jahresh. 24;
Harnack u. Kleine 1. c.; Presch, Virchows Arch. 119; Yvon, Arch. de Physiol. (5) 10.
^) Benedict, Zeitschr. f. klin. Med. 36; Harnack u. Kleine 1. c.; Polin, Amer.
Journ. of Physiol. 13.
^) Lepine 1. c. ;
Smith, Zeitschr. f. physiol. Chem. 17.
^) Man vergl. hierüber Abderhalden u. C. Funk, Zeitschr. f. physiol. Chem. 58 u.
59, wo auch die Methoden anderer zitiert sind.
®) Jerome, Pflügers Arch. 60.
•’)
Fr. Müller, Berlin, klin. Wochenschr. 1887; Salkowski ebenda 1888.
’) Heffter, Pflügers Arch. 38; Salkowski ebenda 39; Presch, Virchoivs Arch. 119.
®) Zeitschr. f. j^äysiol. Chem. 46.

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 15:13:06 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/physchemde/0724.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free