- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
743

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VI. Pathologische Harnbestandteile

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Eiweiss im Iliinie.
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bei Zu=atz von der obigen Essigsäuremenge bisweilen in Losung bleiben. Setzt
man dagecren weniger Essigsäure zu, so läuft man Gefahr, dass ein in dem
•iinnhotef oder nur sehr schwach sauer reagierenden Harne entstandener, aus
kalziumphosphat bestehender Niederschlag nicht vollständig sich lost und zur
Verwechselung mit einem Eiweissniederschlage Veranlassung geben kann. Ver-
wendet man zu der Kochprobe Salpetersäure, so darf man nie übersehen,_ dass
nach Zusatz von nur wenig Säure eine beim Sieden lösliche Verbindung zwischen
ihr und dem Eiweisse entsteht, welche erst von überschüssiger Saure gefallt wird.
Aus diesem Grunde muss die obige grössere Menge Salpetersaure zugesetzt
werden, aber hierbei läuft man nun wiederum die Gefahr, dass kleine Eiweiss-
mengen von der überschüssigen Säure gelöst werden können. Wenn man, was
unbedingt notwendig ist, die Säure erst nach vorausgegangenem Aufkochen zu-
setzt, so ist die Gefahr zwar nicht sehr gross, allem sie ist jedoch vorhanden.
Schon aus diesen Gründen ist also die Kochprobe, welche zwar in der Hand
des Geübten sehr gute Dienste leistet, nie dem Arzte als alleinige Eiweiss-
probe zu empfehlen.
Eine Verwechselung mit Muzin, wenn solches vielleicht im Harne voi-
kommt, würde bei der Kochprobe mit Essigsäure leicht dadurch zu vermeiden
sein, dass man eine andere Probe bei Zimmertemperatur mit Essigsäure ansäueit.
Es scheiden sich hierbei Muzin und muzinähnliche Nukleoalbuminsubstauzen
aus. Entsteht bei Ausführung der Kochprobe mit Salpetersäure der Nieder-
schlag erst beim Erkalten oder wird er dabei merkbar vermehrt, so deutet dies
auf die Gegenwart von Albumose in dem Harne, entweder allein oder mit koa-
gulablem Eiweiss gemengt. In diesem Falle ist eine weitere Untersuchung
nötig (vergl. unten). In einem uratreichen Harne scheidet sich nach dem Er-
kalten ein aus Harnsäure bestehender Niederschlag aus. Dieser Niederschlag ist
jedoch gefärbt, körnig-sandig und kaum mit einer Albumose- oder Eiweissfällung
zu verwechseln.
Die HELLERsche Probe führt man in der Weise aus (vergl. S. 97), dass
man in einem Reagenzglase die Salpetersäure sehr vorsichtig mit dem zu prüfen-
den Harn überschichtet, oder auch so, dass man erst den Harn in ein Reagenz-
glas eingiesst und dann die Säure durch einen sehr spitz ausgezogenen, bis zum
Boden reichenden Trichter sehr langsam zufliessen lässt. Bei Gegenwart von
Eiweiss tritt dabei eine weisse Scheibe oder, wie man gewöhnlich sagt, ein
weisser Ring oder jedenfalls eine scharf begrenzte Trübung an der Berührungs-
stelle beider Flüssigkeiten auf. Bei der Ausführung dieser Probe erhält man
regelmässig auch im normalen Harne einen von den Indigofarbstoffen herrühren-
den, roten oder rotvioletten durchsichtigen Ring, welcher mit dem weissen oder
weisslichen Eiweissringe kaum verwechselt werden kann. In einem uratreichen
Harne kann dagegen eine Verwechselung mit einem von ausgefällter Harnsäure
herrührenden Ringe geschehen. Der Harnsäurering liegt jedoch nicht wie der
Eiweissriug immer an der Berührungsstelle beider Flüssigkeiten, sondern oft
etwas höher. Aus diesem Grunde kann man auch in einem uratreichen und
nicht zu viel Eiweiss enthaltenden Harne gleichzeitig zwei Ringe sehen. Die
Verwechselung mit Harnsäure vermeidet man am einfachsten durch Verdünnung
des Harnes, vor der Ausführung der Probe, mit 1 —2 Vol. Wasser. Die Harn-
säure bleibt nun in Lösung und die Empfindlichkeit der HELLERschen Eiweiss-
probe ist eine so grosse, dass nur bei Gegenwart von bedeutungslosen Eiweiss-
spuren die Probe nach einer solchen Verdünnung negativ ausfällt. In einem
an Harnstoff sehr reichen ITarne kann auch eine ringförmige Ausscheidung von
salpetersaurem Harnstoff auftreten. Dieser Ring besteht jedoch aus glitzernden
Dio Koch-
probe.
Die Koch-
probo.
Dio Heller-
scho Probe.

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