Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 15. Der Harn - VII. Harnsedimente und Harnkonkremente - Nicht organisierte Sedimente - Harnkonkremente
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782 Fünfzehntes Kai)itel
Kalzium-
pbosphate.
Trippel-
phospUat
und
ITagnesium-
phosphat.
Kyesteiii.
Seltenere
Harn-
sedimente.
IfjS ist nicht gelb- oder bmungefärbt wie das Ammoniumurat und gibt nicht
die Murexidprobe.
K a 1 z i u in s u 1 f a t kommt sehr selten als Sediment in stark saurem Harne vor. Es
tritt in langen, dünnen, farblosen Nadeln oder meist zu Drusen vereinigten schief abee-
schniitenen Tafeln auf.
^
Kalziumphosphat. Das nur im alkalischen Harne sich vorfindende
Kalziumtriphosphat, Cag(P04)2, ist stets amorph und kommt teils als ein
farbloses, sehr feines Pulver und teils als eine aus sehr feinen Körnchen be-
stehende Plaut vor. Von amorphen Uraten unterscheidet es sich dadurch, dass
es ungefärbt ist, in Essigsäure sich löst, beim Erwärmen des Harnes aber un-
gelöst bleibt. Das Kalziumdiphosph at, CaHPO^ SHgO, kommt in neu-
tralem oder nur sehr schwach saurem Harne vor^). Man findet es teils in der
den Harn überziehenden, dünnen Haut und teils in dem Sedimente. Es kristalli-
siert in einzelnen oder sich kreuzenden oder zu Drusen angeordneten, farblosen,
keilförmigen, an dem breiten Ende schief abgeschnittenen Kristallen. Von
kristallisiertem Alkaliurat unterscheiden sich diese Kristalle am leichtesten da-
durch, dass sie in verdünnten Säuren ohne Rückstand löslich sind und die
Murexidprobe nicht geben.
A m m on i um mag nes i u m phosp h at. Trippelphosphat, phosphor-
saure Ammon-Magnesia, kann zwar in amphoter reagierendem Harne bei Gegen-
wart einer genügenden Menge Ammousalze sich ausscheiden, ist aber sonst für
den durch alkalische Gärung ammouiakalisch gewordenen Harn charakteristisch.
Die Kristalle sind so gross, dass sie mit unbewaffnetem Auge als farblose, glit-
zernde Punkte in dem Sedimente, an der Wand des Gefässes und in der Haut
an der Oberfläche des Harnes leicht gesehen werden können. Das Salz stellt
grosse, prismatische Kristalle des rhombischen Systemes (Sargdeckel) dar, welche
in Essigsäure löslich sind. Amorphes Magnesiumtriphosphat, Mgg(P04)2,
kommt neben Kalziumtriphosphat in einem durch fixe Alkalien alkalischen
Harne vor. In selteneren Fällen hat man auch kristallisiertes Magnesiumphos-
phat, Mgg(P04)2 -j- 22H2O, als stark lichtbrechende, längliche, rhombische Tafeln
im Menschenharne (auch im Pferdeharne) beobachtet.
Kyestein hat man eine Haut genannt, welche nach einiger Zeit auf der Oberfl.äche
des Harnes auftritt. Diese Haut, welche früher als für den Harn Schwangerer charakte-
ristisch angesehen wurde, enthält allerlei Elemente, wie Pilze, Vibrionen, Epithelzellen usw.
Oft enthält sie auch Erdphosphate und Trippelphosphatkristalle.
Als seltenere Sedimente sind zu bezeichnen: Zystin, Tyrosin, Hippursäure,
Xanthin, Hämatoidin. In alkalischem Harne können auch durch eine Zei-setzung der
Indoxyglukuronsäure bliHie Kriställchen von Indigo auftreten.
Harnkonkremente.
Ausser gewissen pathologischen Harnbestandteilen können an der Ent-
stehung der Harnkonkremente sämtliche diejenigen Harnbestandteile sich betedigen.
1) Über die Bedingungen für das Auftreten dieses Sedimentes im Harne vergl. man
C. Tn. Mörner, Zeitschr. f. physiol. Chem. 58.
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