- Project Runeberg -  Lehrbuch der physiologischen Chemie /
817

(1910) [MARC] Author: Olof Hammarsten - Tema: Chemistry
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 17. Chemie der Atmung - II. Der Gasaustasch zwischen dem Blute einerseits und der Lungenluft und den Geweben andererseits

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Gasspanuungen. Respiratorischer Gaswcchsel 817
Wie das aus verschiedenen Blutproben dargestelltc Hämoglobin nach Bonn nicht immer
auf iedes Gramm glcichgrossc Sauerstoffmengen aufuimmt, so kann nach ihm auch das ILimo-
Soblu TnnerLlb ler Blutkörperchen ein ähnliches Verhalten zeigen.
stoffmemre bezeichnet BohkM deshalb die Sauerstoflmenge (bei 0^* C und 760 mm Ilg-Diuck
gemessen), welche pro 1 g Hämoglobin von dem Blute bei + 15 " C und einem
von 150 inm Hg Lfgenommen wird. Diese Menge kann naeh BOHR eine verschiedene sein
nicht nur bei verschiedenen Individuen, sondern auch in verschiedenen Gefässgebieten desselben
Tieres, und sie kann auch experimentell - durch Aderlässe Einatmung von sauerstoffarmer
Luft oder Vergiftungen — verändert werden. Es ist nun einleuchtend, dass eine und dieselbe
Menge Sauerstoff im Blute - sonst alles gleieh - eine verschiedene Spannung haben muss,
ie nachdem die spezifische Sauerstoffmenge grösser oder kleiner ist. Die Spannung aes Sauei-
stoffes würde also nach Bohr ohne Änderung der Sauerstoffmenge im Blute verändert werden
können und der Tierkörper muss also nach Bohr über Mittel verfügen, durch welche in den
Geweben ohne Änderung der im Blute vorhandenen Sauerstoffmenge die Spannung des Sauer-
stofles innerhalb ganz kurzer Zeiträume variiert werden kann. Die grosse Bedeutung einer
solchen Fähigkeit der Gewebe für die Respirationsvorgänge ist ohne weiteres einleuchtend;
aber es dürfte noch zu früh sein, über diese Angaben und Untersuchungen von Bohr ein
bestimmtes Urteil abzugeben.
Bezüglich der Kohlensäurespannuiig in den Geweben kann man a priori
an nehmen, dass sie höher als in dem Blute sein muss. Dem scheint auch so
zu sein. In dem Harne von Hunden und in der Galle fand Strassburg
Spezifische
Sauerstoff-
menge.
eine Kohlensäurespannung von 9 bezw. 7 p. c. einer Atmosphäre. Derselbe
Forscher hat weiter einem lebenden Hunde atmosphärische Luft in eine abge-
bundene Darmschlinge injiziert und nach kurzer Zeit eine herausgenommene
Luftprobe analysiert. Er fand eine Kohlensäurespaunung von 7,7 p. c. einer
Atmosphäre. Die Kohlensäurespannung in den Geweben dürfte also bedeutend
grösser als in dem venösen Blute sein, und in dem Falle steht also nichts der
Auffassung im Wege, dass die Kohlensäure einfach nach den Gesetzen der
Diffusion aus den Geweben in das Blut hinüberdiffundiert.
Für das Stadium der quantitativen Verhältnisse des respiratorischen Gas-
wechsels sind mehrere Methoden ersonnen worden. Hinsichtlich der näheren
Details derselben muss auf ausführlichere Handbücher hingewiesen werden, und
es können hier nur einige der wichtigsten Methoden in den Hauptzügen eine
kurze Erwähnung finden. Bezüglich dieser Methoden ist ferner zu bemerken,
dass die zwei ersten, von Regnault und Reiset und von Fettenkofer, zur
Bestimmung des Gesamtgaswechsels, und zwar für längere Zeiträume, geeignet
sind, während die drei folgenden die Bestimmung des respiratorischen Gas-
wechsels allein und nur in kürzeren Zeiträumen zur Aufgabe haben.
Methode von Regnault und Reiset. Nach dieser Methode lässt man das Tier oder
die Versuchsperson in einem geschlossenen Raum atmen. Die Kohlensäure entzieht man in
dem Masse, wie sie gebildet wird, der Luft mittelst starker Lauge, wodurch ihre Menge auch Methode
bestimmt werden kann ,
während der zu ersetzende Sauerstoff in genau gemessenen Mengen ^ault^und
kontinuierlich zugeführt wird. Diese Methode, welche also eine direkte Bestimmung sowohl Reiset,
des verbrauchten Sauerstoffes wie der produzierten Kohlensäure ermöglicht, ist später von
anderen Forschern, wie Pflüger und seinen Schülern, Seegen und Nowak, Hoppe-Seyler,
Rosenthal, Züntz und Oppenheimer und besonders von Atwater und Benedict^) modi-
fiziert und verbessert worden.
Zcntralbl. f. Physiol. 4 und Nagels Handb. d. Physiol.
’*) Pflügers Arch. 6.
Vergl. ZUNTZ in Hermanns Handb. 4, TI. 2; Hoppe-SeylEr in Zeitschr. f. physiol.
Chem. 19; Rosenthal, Arch. f. (Anat. u.) Physiol. 1902; ZuNTZ u. Oppenheimer, Arch.
Uaminarste n , Physiologische Chemie. Siebente Auflage. 52

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