- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
334

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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334 Achtzehntes Kapitel.
Offnungen in das stcindig gefrorene Erdreich hinabdringt, dort ge
frieren muh, wie wir es auch in dem Kleinen Tunnel" in dem
Kleinen Chingan gesehen haben (S. 314): dah Waffer in den Erd
boden eindringt und dort gefriert und dah das entstcmdene Eis fich
auszudehnen vermag, haben wir an den Pfeilern der Eisenbahn
briicke in der Vureja-Seja-Ebene gesehen (S. 322).
Dr. AleXllnder von Vunge will in den „Verhcmdlungen der
Kaiserlich-russischen mineralogischen Gesellschaft zu St. Peters
burg", zweite Serie, Vand 40 (1903). S. 203, das allgemeine Vor
lommen des Vodeneises in Sibirien in der gencmnten Weise erklci
ren. Seiner Ansicht nach bildet es sich aus Wasser, das im Friih
ling durch die Froslspalten in die Erde dringt und gefriert, wenn
es in die ewig gefrorenen Schichten hinunter kommt. Durch die Er
weiterung und darauffolgende lusammenziehung schafft es neuem
Wasser Platz usw., und das Eis karm also wachsen.
An den ermcihnten Vruckenpfeilern haben wir gesehen. dah sich
auf diese Weise Eis im Erdboden bilden karm, aber nicht in
ausgedehnten horizontalen Schichten. Man karm sich auch wohl
nicht denken, dah jene Spalten tiefgehen, jedenfalls nichl tiefer
als bis in die Schichten hinein, in denen der Voden im Sommer
und Winter bestandig gleiche Temperatur hat.
Meiner Ansicht nach muh die regelmcihige Eisbildung im
Voden einer Art Kondenscttionsprozeh zuzuschreiben sein.
Wenn die Durchfchnittstempercttur einer Ortlichleit soviel unter
Null Grad ift, dah die bestandige Temperatur des Erdbodens einige
Meter tief unter der Oberflache das ganze Jahr hindurch unter Null
bleibt, wird das Erdreich bis zu einer gewissen Tiefe hinab bestandig
gefroren sein. Nun ist der Erdboden, mag er aus cmftehendem Ge
stein oder aus lockeren Schichten beftehen und mag er gefroren oder
cmfgetcmt sein. stets ein wenig poros und enthalt Feuchtigleit und
Wasserdcimpfe. Weil aber die Temperatur mit der Tiefe steigt,
muh die Dampfspcmnung in den tieferen Schichten hoher sein als
naher an der Oberflache. Wenn nun in einer bestimmlen Tiefe des
gefrorenen Bodens eine diinne Eisschicht auslriftallisiert — die sich
unter solchen Verhattnissen oft in der Erde zu bilden scheint — dann
karm sie durch Kondenscttion der Wasserdcimpfe aus den unter ihr
liegenden Vodenschichten mit hoherer Dampfspcmnung bestandig
wachsen. Auf diese Weise vermag die Eisschicht im Lauf der Jahre

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Project Runeberg, Mon Dec 11 19:43:07 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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